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Suizidassistenz

Suizidassistenz

von Marco Lagger
Softcover - 9783640508419
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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Bioethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Suizid ist ein altes und zugleich beständiges Thema der Philosophie.

Kant lehnte die Selbsttötung unter Verweis auf eine ¿Pflicht gegen sich

selbst¿ strikt ab; Hume sah die gegenüber dem Suizid vorherrschend

ablehnende Haltung seiner Zeitgenossen in einem natürlichen und durch

Gewohnheit weiter verstärkten Aberglauben begründet; für Seneca war

die unvoreingenommene Betrachtung der prinzipiell gegebenen

Möglichkeit zur Selbsttötung ein wesentlicher Bestandteil seiner Theorie

des guten Lebens; und Camus war gar der Auffassung: ¿Es gibt nur ein

wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord¿.

Spezifisch prekär wird die Frage nach dem selbstbestimmten Sterben

für Menschen, die in solchem Maß von Krankheit betroffen sind, dass sie

keine Aussicht auf Genesung haben, sondern nur auf erhebliches Leiden

bis zum schließlich ohnehin eintretenden Tod. Die Perspektive Kranker ist

dabei nicht die typische Perspektive jener philosophiegeschichtlichen

Diskurse, gerade aus ihr aber scheint die Haltung, sterben zu wollen, auf

Anhieb leichter zugänglich als aus einer prinzipiellen Perspektive, die etwa

suggestiv und pathetisch zugleich die Frage aufwirft, ¿ob das Leben es

wert ist, gelebt zu werden oder nicht¿, oder, unter welchen Umständen

man aus sittlichen Gründen regelrecht verpflichtet ist, generell nicht mehr

am Leben zu hängen6. So ist der Wunsch nach schnellem Sterben im Fall

eines Todkranken bereits intuitiv und vor-philosophisch wesentlich leichter

nachvollziehbar als im Fall eines körperlich Gesunden. Eine solche Situation der terminalen Erkrankung betrifft potentiell jeden.

Aufgrund der stetig steigenden medizinischen Möglichkeiten, auch den

stark erkrankten menschlichen Organismus noch am Leben zu erhalten, wird ein schneller Tod immer unwahrscheinlicher; das Zeitfenster, in dem

die Frage nach dem Sterbewunsch dringlich wird, vergrößert sich

entsprechend. Zugleich allerdings verbessert sich die palliativmedizinische

Behandlung, die in Verbindung mit entsprechender sozialer Zuwendung

bereits die Entstehung jeder Lebensmüdigkeit verhindern soll. Die Entwicklungstendenzen der Intensiv- sowie Palliativmedizin sind für

den akut tödlich erkrankten Menschen freilich von geringem Interesse. In

Zusammenhang mit seiner Erkrankung gibt es nur eine wichtige Frage:

Will er mit seiner Krankheit unter den faktischen Umständen weiterleben

oder leidet er darunter so stark, dass er es vorzieht zu sterben? [...]

Rechtliche und ethische Probleme der Suizidassistenz bei terminal Kranken

Details

Verlag GRIN Verlag
Ersterscheinung Januar 2010
Maße 21 cm x 14.8 cm x 0.4 cm
Gewicht 79 Gramm
Format Softcover
ISBN-13 9783640508419
Auflage 3. Auflage
Seiten 44

Schlagwörter