"... zeichnet mit Rotfront Fritz Müller"

Am 26. November 2024 jährt sich der Todestag des Durbachers Fritz Müller zum 75. Mal. Zeit, ihm ein Andenken zu widmen und Gelegenheit, sich mit dem – auf den ersten Blick scheinbar unbedeutenden – Leben eines Mannes zu beschäftigen, der – so deutet es der Untertitel bereits an – zu seinen Lebzeiten doch alles andere als ein angepasster und unauffälliger Mensch war. In seinem Dorf Durbach war Fritz, auch „Seifefritz“ gerufen, ein Mensch, den man heute wohl durchaus als rebellisch bezeichnen würde. In der Mitte des 19. Jahrhunderts in dörflich-kleinbäuerliche, eher kärglich-beschränkte Verhältnisse geboren, früh schon der sozialistischen Bewegung und ihren Theorien anhängend, tat der als Wagner, später in der Landwirtschaft tätige Vater von sechs Söhnen offenbar den Mund auf, wenn ihm etwas nicht gerecht oder gerechtfertigt erschien. Nicht nur in der Zeit des Nationalsozialismus, da aber besonders, hatte sein Reden und Tun Folgen – für ihn wie für Durbach. Der Autor Herbert Landolin Müller unternimmt den Versuch, zu zeigen, wie unscheinbare und landläufig bedeutungslose Menschen an der Geschichte teilhaben, eingebunden in vermeintlich beständige wirtschaftliche und soziale Strukturen, vor dem Hintergrund politischer Entwicklungen, die sich nachhaltig auch auf dörfliche Gemeinschaften auswirken.